Plosive, Frikative, Approximanten, Verschlusslaute & Co - Sprecher Akademie Europa

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Lautbildung beim Sprechen

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Plosive, Frikative, Approximanten, Verschlusslaute & Co

In der menschlichen Sprachproduktion gibt es verschiedene Arten der Lautbildung, die auf der Basis von Artikulationsort unterschieden werden. Hier sehen Sie einige der wichtigsten Kategorien:

Plosive | Verschlusslaute | Okklusive
Plosive (auch Verschlusslaute genannt - siehe unten*) entstehen durch das vollständige Verschließen des Luftstroms in einem Teil des Sprachtrakts und das plötzliche Freisetzen des Drucks. Beispiele hierfür sind „p“, „b“, „t“, „d“, „k“, und „g“.

Frikative
Frikative (Reibelaute) werden erzeugt, indem der Luftstrom durch eine enge Öffnung im Mund geleitet wird, was zu einem Reibegeräusch führt. Beispiele sind „f“, „v“, „s“, „z“, „sch“ und „h“.

Affrikaten
Affrikaten sind Laute, die als Kombination eines plosiven und eines frikativen Lautes beginnen. Sie starten mit einer Blockierung des Luftstroms, gefolgt von einer kontrollierten Luftfreigabe, die ein reibendes Geräusch erzeugt. Ein Beispiel ist das deutsche „tsch“.

Laterale
Laterale Laute entstehen, wenn der Luftstrom an den Seiten der Zunge vorbei geleitet wird, während die Zunge den Mittelteil des Mundraums blockiert. Das deutsche „l“ ist ein typisches Beispiel.

Vibranten
Vibranten sind Laute, die durch das schnelle Vibrieren eines Artikulators, meist der Zunge oder der Uvula, gegen einen anderen Teil des Mundraums erzeugt werden. Ein Beispiel ist das gerollte „R“, das in vielen Sprachen vorkommt.

Approximanten
Approximanten entstehen durch das Annähern zweier Artikulatoren, ohne dass es dabei zu einer turbulenten Luftströmung kommt. Sie sind oft fast vokalähnlich. Beispiele sind das englische „w“ und „r“.

Tapps und Flaps
Taps und Flaps sind ähnlich den Vibranten, involvieren jedoch nur eine einzige, schnelle Berührung eines Artikulators mit einem anderen Teil des Mundraums. Das amerikanische „t“ in „better“ wird oft als ein Tap realisiert.

Klicklaute
Klicklaute sind in einigen afrikanischen Sprachen zu finden und entstehen durch das Schaffen eines Vakuums im Mundraum, das beim schnellen Öffnen eines Verschlusses zu einem klackenden Geräusch führt.

Ejektive
Ejektive sind plosive Laute, die mit einer kräftigen Glottisbewegung verbunden sind, wodurch zusätzlicher Druck entsteht. Sie sind typisch für einige indigene Sprachen Amerikas und Afrikas.

Diese verschiedenen Arten der Lautbildung reflektieren die unglaubliche Vielfalt und Flexibilität der menschlichen Sprachfähigkeit und sind entscheidend für die Charakterisierung und Unterscheidung von Sprachen weltweit.

*Beispiele für Verschlusslaute:

[p] wie in „Papa“ (stimmlos)
[b] wie in „Ball“ (stimmhaft)
[t] wie in „Tier“ (stimmlos)
[d] wie in „Dose“ (stimmhaft)
[k] wie in „Kuh“ (stimmlos)
[g] wie in „Garten“ (stimmhaft)

Wie entstehen Verschlusslaute:
Artikulationsort: Verschiedene Organe im Mund- und Rachenraum blockieren den Luftstrom.
Bilabial: (mit den Lippen): [p], [b]
Alveolar: (mit der Zungenspitze an den Zahndamm): [t], [d]
Velar: (mit dem hinteren Teil der Zunge am weichen Gaumen): [k], [g]
Stimmbeteiligung: Verschlusslaute können stimmlos (keine Stimmbandschwingung) oder stimmhaft (mit Stimmbandschwingung) sein.
Sie gehören zu den Okklusiven, da sie eine vollständige Blockade des Luftstroms umfassen. Nach der Blockade entsteht oft ein hörbarer Explosionslaut, wenn die Luft freigesetzt wird, weshalb sie auch als Explosive bezeichnet werden.




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